Wie fühlt sich ein Ohrspeicheldrüsentumor an und sollte er entfernt werden?

Der Ohrspeicheldrüsentumor ist eine seltene bösartige Erkrankung, die in den Vereinigten Staaten nur 12 % der Mund- und Rachenkrebserkrankungen bzw. 0,3 % aller Tumoren beim Menschen ausmacht. (1)

Maligne Erkrankungen der Ohrspeicheldrüse haben aufgrund ihrer weit verbreiteten Metastasierung eine schlechte Prognose. (1)

Wie fühlt sich ein Ohrspeicheldrüsentumor an?

Die Patienten klagen über Schwellungen im Bereich unterhalb und vor dem Ohrläppchen, die langsam fortschreiten. Es folgen Schmerzen, Fazialisparese und Kieferklemme. In fast 5,09 % der Fälle kommt es zu Ausfluss aus der Schwellung, Ulzerationen und Tumorrezidiven. (2)

Bei der Untersuchung ist der Ohrspeicheldrüsentumor als feste, harte Schwellung tastbar. Gesichtsstarre, Steifheit und Lähmung mit Lymphknotenbeteiligung deuten auf die Bösartigkeit des Tumors hin. Die Tumorgröße liegt meist zwischen 2 cm und 6 cm oder mehr. Es besteht kein Zusammenhang zwischen der Tumorgröße und der Bösartigkeit. Eine plötzliche Vergrößerung des Tumors kann jedoch ein Anzeichen für eine maligne Transformation des Ohrspeicheldrüsentumors sein. (2)

Sollte ein Ohrspeicheldrüsentumor entfernt werden?

Die Entfernung von Ohrspeicheldrüsentumoren hängt hauptsächlich von Art, Lage und Größe des Tumors ab. Die FNAC diagnostiziert sowohl gutartige als auch bösartige Tumoren. Bildgebende Verfahren wie CT und MRT helfen, Größe und Ausbreitung des Tumors zu bestimmen. Unter Berücksichtigung des klinischen Erscheinungsbilds und der FNAC-Analyse kann ein Behandlungsplan für den Tumor erstellt werden. (1)

Die Operation ist die wichtigste Behandlungsmethode bei allen Ohrspeicheldrüsentumoren. Die Entfernung des Tumors, egal ob gut- oder bösartig, ist sowohl aus kosmetischen als auch aus medizinischen Gründen wichtig. Ein gutartiger Ohrspeicheldrüsentumor wächst langsam in die umgebenden Strukturen hinein, durchdringt das umliegende Gewebe und die Nerven, zerstört diese und erschwert spätere Operationen. Daher sollte er frühzeitig entfernt werden, um weitere Komplikationen zu vermeiden. Ein bösartiger Tumor hingegen hat ein hohes Risiko, sich auf die Lymphknoten und andere Körperteile auszubreiten. (3)

Alle Tumoren müssen sorgfältig untersucht und diagnostiziert werden, um ein besseres Ergebnis und eine möglichst invasive Operation zu gewährleisten. Ein qualifizierter und erfahrener Kopf- und Halschirurg führt eine sogenannte Parotidektomie (Entfernung der Ohrspeicheldrüse) durch, um den gesamten Tumor und die betroffenen umliegenden Teile oder Gewebe zu entfernen und so den Gesichtsnerv zu schützen. (3) Bei gutartigen Ohrspeicheldrüsentumoren ist dies meist ausreichend.

Bei malignen Erkrankungen sind zusätzliche Behandlungen wie postoperative Strahlen- und Chemotherapie erforderlich, um die Ausbreitung des Tumors zu verhindern. Diese adjuvante Strahlentherapie/Chemotherapie ist bei mittel- und hochgradigen Tumoren aufgrund der begrenzten chirurgischen Resektionsränder bei Ohrspeicheldrüsentumoren notwendig. Neutronenbestrahlung hat sich im Vergleich zur konventionellen Strahlentherapie als hochwirksam bei der Zerstörung maligner Ohrspeicheldrüsentumorzellen erwiesen. Sie ist nicht nur effektiver, sondern hat auch weniger toxische Wirkungen auf das umliegende gesunde Gewebe. (1)

Im fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung ist eine Chemotherapie zur palliativen Behandlung ratsam. Als Wirkstoffe kommen Cisplatin, Paclitaxel, Cyclophosphamid, Doxorubicin, Mitoxantron, Carboplatin und Vinorelbin in Kombination zum Einsatz. Gute Therapieansprechraten wurden nach Monochemotherapie oder Kombinationstherapie (Polychemotherapie) beobachtet. (1)

Die Ohrspeicheldrüse ist eine der drei großen Speicheldrüsen und befindet sich vor den Ohren und erstreckt sich bis in den Bereich unterhalb des Ohrläppchens entlang der Auskleidung des Unterkieferknochens. Von allen Ohrspeicheldrüsentumoren werden nur 20 % bösartig. Die Ätiologie der Krebserkrankung ist unklar, da es keine Fälle gibt, in denen sie mit Tabakrauch oder Alkoholkonsum in Verbindung gebracht wurde. Einige Studien haben jedoch einen Zusammenhang mit Strahlenbelastung festgestellt, was diese zu einem der Risikofaktoren für Ohrspeicheldrüsentumoren macht. (1) Die Inzidenzrate ist bei Männern (34 %) höher als bei Frauen (25 %). Der Ohrspeicheldrüsentumor kann jede Altersgruppe zwischen 18 und 71 Jahren betreffen. (2)

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